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Liebe Honig-Freunde,

der Stachel der Honigbiene hat mich 2014 erwischt und sitzt bis heute tief. Aus einem gemeinsamen VHS-Kursus mit meiner Schwester zur Imkerei wurden kurz darauf zwei Bienenvölker. Der Ertrag des ersten Jahres belief sich auf 40 Kilogramm. Die waren schnell im Freundeskreis verteilt, die Küche aber klebte noch länger, denn Honig schleudert man besser woanders und mit der richtigen Ausstattung. In Ausstattung und Know-how habe ich im Laufe der Jahre weiter investiert, immer mit dem Anspruch, dieses wunderbare Bio-Produkt in bestmöglicher Qualität zum Kunden zu bringen. 

Ein arabisches Sprichwort besagt „Wer Honig essen will, der ertrage das Stechen der Bienen.“ Als Imkerin und Imker wird man hundertfach im Jahr gestochen, doch das ist halb so wild, weil sich eine gewisse Immunität einstellt. Im übertragenen Sinne bedeutet dieses Sprichwort aber auch, Imkerei braucht Leidenschaft, Enthusiasmus und Zeit. Als Hobby-Imker umhege ich heute 24 Völker. Von April bis September verwende ich bis zu 20 Stunden pro Woche auf die Imkerei, dazu kommen viele Kilometer im Auto, um die Bienenstöcke an ihre Standorte zu bringen, regelmäßig nach dem Rechten zu sehen und natürlich Kunden zu besuchen. Leben kann ich von diesem Hobby nicht. Im Gegenteil. Es braucht schon ein hohes Maß an Organisation und Disziplin, um die Imkerei mit einem Vollzeitjob im Außendienst zu verbinden. 

Umso schöner ist es dann, wenn der Honig eingebracht ist. 2020 war unter dem Strich durchschnittlich. Nach zwei trockenen Jahren haben die Standorte im Arnsberger Wald eine gute Qualität, aber nur sehr wenig Ertrag gebracht. Das ist traurig und bestätigt leider, wie angeschlagen das Ökosystem Wald ist. Sensationell gut ist hingegen der Heidehonig aus dem Naturschutzgebiet Senne geworden. Solche Wechselbäder der Gefühle gehören eben auch zur Imkerei, denn wir leben von der Natur – und gestalten sie verantwortungsvoll mit. 

Ihr Stefan Held

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